Eigenleistung beim Hausbau: Die Muskelhypothek
Um bei der Errichtung einer Immobilie Kosten zu reduzieren, ziehen viele zukünftige Eigentümer in Erwägung, durch Eigenleistung finanzielle Mittel einzusparen. Diese Form der Eigenleistung wird oft als „Muskelhypothek“ bezeichnet.
Eigenkapital durch Eigenleistung erhöhen
Banken verlangen in der Regel, dass Immobilienkäufer einen Eigenkapitalanteil von 20 bis 30 Prozent der Finanzierungssumme einbringen. Was jedoch vielen nicht bewusst ist, ist die Möglichkeit, diesen Anteil durch eigene Bauleistungen zu erhöhen, was die Chancen auf eine Finanzierungszusage deutlich verbessern kann. Viele Baufinanzierer akzeptieren es, wenn Käufer oder Bauherren bis zu 10 bis 15 Prozent der Kauf- oder Bausumme durch Eigenleistungen als Eigenkapital nachweisen.
Ersparnis und Zeitaufwand sorgfältig abwägen
Zwar kann der Einsatz von Eigenleistungen zu besseren Kreditkonditionen führen, jedoch sollte auch der erhebliche Zeitaufwand, der damit einhergeht, nicht unterschätzt werden. Daher ist eine sorgfältige Planung in Zusammenarbeit mit dem Architekten und den beteiligten Gewerken unerlässlich.
Welche Arbeiten können in Eigenleistung erbracht werden?
Bevor Sie der Bank Ihre geplanten Eigenleistungen beim Bau oder Kauf mitteilen, ist es wichtig sicherzustellen, dass Sie diese Arbeiten auch tatsächlich bewältigen können. Die Finanzierer prüfen genau, welche Eigenleistungen ein Interessent realistisch erbringen kann. Oft wird beispielsweise hinterfragt, ob der Heimwerker über entsprechende Erfahrung verfügt oder ob er neben seinem Beruf genügend Zeit für die anstehenden Arbeiten aufbringen kann.
Dabei sollten Sie berücksichtigen, dass auch die Unterstützung durch Freunde und Verwandte als Eigenkapitalanteil gewertet werden kann. Es ist jedoch wichtig, dass Helfer vor Beginn der Arbeiten bei der Berufsgenossenschaft angemeldet werden, da andernfalls im Falle eines Unfalls kein Schutz durch die gesetzliche Unfallversicherung besteht.
Komplexe Arbeiten den Fachleuten überlassen
Wenn Sie nicht selbst über Fachkenntnisse als Dachdecker, Elektriker oder Installateur verfügen, sollten Sie anspruchsvolle Arbeiten wie Dachdeckung, Rohbau sowie die Installation von Heizungs-, Sanitär- und Elektroanlagen den jeweiligen Fachleuten überlassen. Eigenleistungen bieten sich vielmehr im Bereich der Innenraumgestaltung an. Tätigkeiten wie das Verlegen von Fußböden, das Streichen von Wänden oder das Verlegen von Fliesen können gut in Eigenregie durchgeführt werden. Experten empfehlen, den Kernbau grundsätzlich von Profis ausführen zu lassen.
Der Wert Ihrer Eigenleistung
Von Ihrem Bauplaner erhalten Sie eine detaillierte Aufstellung der beteiligten Handwerker sowie der Gesamtkosten, die üblicherweise nach Lohn- und Materialkosten aufgeschlüsselt sind. In der Regel werden von den Finanzierern jedoch nur die durch Eigenleistung eingesparten Lohnkosten als Eigenkapital anerkannt, während Materialkosten unberücksichtigt bleiben. Dies sollten Sie bei Ihren Berechnungen zur Muskelhypothek unbedingt beachten.
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Hinweise
In diesem Text wird aus Gründen der besseren Lesbarkeit das generische Maskulinum verwendet. Weibliche und anderweitige Geschlechteridentitäten werden dabei ausdrücklich mitgemeint, soweit es für die Aussage erforderlich ist.
Rechtlicher Hinweis: Dieser Beitrag stellt keine Steuer- oder Rechtsberatung im Einzelfall dar. Bitte lassen Sie die Sachverhalte in Ihrem konkreten Einzelfall von einem Rechtsanwalt und/oder Steuerberater klären.
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