Das Fertighaus – eine günstige Alternative?
Angesichts der Auswirkungen vergangener Krisen suchen zahlreiche potenzielle Käufer kostengünstige Alternativen zum Kauf oder Bau eines herkömmlichen Hauses. Ein Fertighaus könnte eine Option darstellen, um Kosten zu reduzieren. Allerdings welche Aspekte sind dabei zu berücksichtigen?
Die Präferenz für Fertighäuser nimmt zu. Gemäß dem Statistischen Bundesamt (Destatis) waren im Jahr 2022 fast 25 Prozent der neu gebauten Einfamilienhäuser Fertighäuser. Jedoch haben auch hier die gestiegene Inflation, Zinsen, Materialkosten und der Fachkräftemangel zu Preiserhöhungen geführt.
Was sind die typischen Kosten für den Bau oder Kauf eines Fertighauses?
Im Jahr 2023 betrugen die Kosten für ein schlüsselfertiges Fertighaus pro Quadratmeter im unteren Preissegment etwa 2.000 Euro. Im mittleren und gehobenen Segment lagen die Preise bei rund 2.500 bzw. 3.000 Euro pro Quadratmeter. Abhängig von der Ausstattung und individuellen Anpassungen konnten sich die Kosten jedoch auch auf 4.500 bis 6.000 Euro pro Quadratmeter belaufen. Diese Zahlen beziehen sich ausschließlich auf die Baukosten der Immobilie. Zusätzliche Kosten wie Baunebenkosten, Grundstückspreise sowie Kosten für die Bodenplatte und Außenanlagen sind nicht inbegriffen.
Der Preis wird von verschiedenen Faktoren beeinflusst, darunter:
• Fundamenttyp: Fertighausanbieter geben ihre Preise oft mit "ab OK" an, was für "ab Oberkante Bodenplatte" oder "ab Oberkante Keller" steht. Eine Bodenplatte ist in der Regel im Standardpreis enthalten. Bei Wahl eines Kellers fallen zusätzliche Kosten von etwa 35.000 bis 70.000 Euro an.
• Bauvorbereitungskosten: Die Kosten für die Bauvorbereitung variieren je nach Umfang der Erdarbeiten und dem Erschließungsgrad des Grundstücks.
• Wahl der Dachform: Dank des modularen Systems können Käufer zwischen verschiedenen Dacharten wählen. Ein klassisches Satteldach ist in der Regel die kostengünstigste Option.
• Hausform und -größe: Die Baukosten variieren je nach Komplexität der Hausform und -größe. Ein L-förmiges Haus erfordert in der Regel mehr Aufwand als ein einfaches Rechteckhaus, während ein einstöckiger Bungalow mit 100 Quadratmetern Wohnfläche weniger aufwendig ist als ein zweistöckiges Haus mit mehr als 200 Quadratmetern.
• Auswahl des Fertighausanbieters: Fertighausanbieter bieten unterschiedliche Leistungspakete an, von individuellen Ökohäusern bis hin zu standardisierten Häusern mit Grundausstattung. Es ist ratsam, auf Merkmale zu achten, die einen qualitativ hochwertigen Fertighausanbieter kennzeichnen.
Fazit
Eine bedeutende Stärke eines Fertighauses liegt neben der verkürzten und vorhersehbaren Bauzeit darin, dass die Baukosten genau kalkulierbar sind. Nachdem Sie Entscheidungen bezüglich Bauweise, Ausbaustand, Größe und Ausstattung getroffen haben, können Sie die anfallenden Kosten für das Haus präzise abschätzen. Ob jedoch ein Fertighaus günstiger ist als ein Massivhaus oder der Kauf einer Bestandsimmobilie, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Es ist ratsam, sich von einem erfahrenen Immobilienmakler vor Ort beraten zu lassen, um verschiedene Immobilienpreise zu vergleichen.
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Hinweise
In diesem Text wird aus Gründen der besseren Lesbarkeit das generische Maskulinum verwendet. Weibliche und anderweitige Geschlechteridentitäten werden dabei ausdrücklich mitgemeint, soweit es für die Aussage erforderlich ist.
Rechtlicher Hinweis: Dieser Beitrag stellt keine Steuer- oder Rechtsberatung im Einzelfall dar. Bitte lassen Sie die Sachverhalte in Ihrem konkreten Einzelfall von einem Rechtsanwalt und/oder Steuerberater klären.
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