Gebäude die zum Leben erweckt wurden
Es müssen aber nicht immer nur künstlerische Elemente in ein architektonisches Konzept integriert werden. Manchmal wird das Gebäude selbst zum Kunstwerk. Innovative Hochhausprojekte stellen dies eindrucksvoll zur Schau — seien es die angewinkelten Tango-Türme in Hamburg oder das „Vierzylinder“ -Verwaltungsgebäude von BMW in München, das bereits in den 1970er-Jahren errichtet wurde. Auch für reine Wohngebäude bieten sich entsprechende Konzepte an.
Durch geschickte Fassadenöffnungen und eine ästhetische Formenkombination lässt sich bereits einiges erreichen. Doch es gibt noch ausgefallenere Möglichkeiten: In Madrid wurde an der Fassade eines Wohnhauses beispielsweise ein vertikaler Garten mit den verschiedensten Pflanzen angelegt. Im Mittelpunkt steht der Gedanke, Bekanntes und Außergewöhnliches miteinander zu vermischen, oder in dem Betrachter Eindrücke und Gefühle zu erwecken, die er aus einem anderen Kontext kennt.
Das kann zum Beispiel erreicht werden, indem die Planer einen Wohnkomplex so entwerfen, dass die architektonische Formensprache an eine Tribüne im Fußballstadion oder an einer Rennstrecke erinnert. Denn dann beschwört sie gleichzeitig die Emotionalität dieser Orte herauf.
Baukunst muss eine Geschichte erzählen
Egal ob durch die Architektur selbst oder mittels integrierter Elemente: Baukunst muss eine Geschichte erzählen und den Betrachter inspirieren können. Auch wenn es sich nicht um einen Kunstkenner handelt. Überhastete Schnellschüsse und lieblose Bilder, die als PR-Maßnahme vom günstigsten Anbieter ohne künstlerischen Mehrwert auf die Fassade aufgepfropft werden, halten den prüfenden Blicken nicht lange stand. Ein Projektentwickler sollte deshalb mit erfahrenen Malern, Bildhauern und Architekten zusammenarbeiten, die keine Scheu davor haben, sich abseits der ausgetretenen Pfade zu bewegen – und so dem Projekt ihren künstlerischen Stempel aufdrücken.